Das Mittelalter
Leider klafft nach dem Ende der Frankenherrschaft eine Lücke von mehr als zwei Jahrhunderten, in der weder das kurpfälzische Münster noch das kurmainzerische Sarmsheim erwähnt werden.
Trotz allem muss es eine Besiedelung gegeben haben, denn die Pfarrkirche St. Peter und Paul zeigte in ihrer alten Turmbekrönung eingeritzt die Jahreszahl 1066, die für die Erbauung des „Münsters“ Gültigkeit haben dürfte.
1122 wird ein Rittergeschlecht erwähnt – Ritter Dietwin von Sarmsheim.
1158 wird Münster urkundlich erwähnt bei einer Güterverleihung an Kloster Rupertsberg. Dieses erwarb vom Mainzer Ministerialen Engelschalk einen „Weingarten in Munstre“. Als herzoglich – rheinfränkisches Lehen kam der Ort 1158 an den Pfalzgrafen Conrad von Stahleck, einem Halbbruder von Kaiser Barbarossa.
1184 wird die Kapelle in Sarmsheim erwähnt, als Papst Lucius III. dem Kloster St. Alban diese nebst Hof bestätigte.
1189 wird die Kirche in Münster erstmals erwähnt, indem der Mainzer Erzbischof Konrad 1. von Wittelsbach diese dem Stift St. Stephan in Mainz gibt, indem er sie gegen die in Alzey tauscht. Rheingraf Wolfram I. führt in seinem Lehensverzeichnis die „Vogtei Sarmsheim“ als Lehen auf.
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1189
Aktuelle Aufnahme der Pfarrkirche St. Peter und Paul
1215 gibt Kurfürst Ludwig V. das Dorf an den Rheingrafen Johann VI zu Lehen.
1234 beurkundet Rheingraf Embricho vom Stein die Schenkung von Grundstücken des Ritters Heinrich von Sarmsheim und dessen Frau Luccardis an das Stift St. Martin Bingen.
1266 wird die Kirche von Sarmsheim von Erzbischof Werner von Mainz dem St. Stephans-Stift in Mainz zur Betreuung übergeben.
1309 zählt Pfalzgraf Rudolf I. das Dorf „Monster by Bingen“ zum Besitz des Wildgrafen Friedrich (Wittum für Friedrichs Gemahlin Agnes von Schönecken).
1347 verkauft Raugraf Georg für ein Darlehen von 160 Pfund dem Wildgrafen Friedrich von Kyrburg das Dorf Münster.
1409 geht das Lehen nach dem Tode des letzten Wildgrafen Otto von Kyrburg durch König Ruprecht I zur Hälfte an den Rheingrafen Johann II. über.
1445 wird die katholische Kirche St. Alban in gotischen Stil neu erbaut.
1490 bis 1493 Marktstreit mit Bingen
1493 Erbauung des Stumpfen Turmes „Trutz Bingen“.
1493 verkauft Rheingraf zum Stein, Wildgraf von Dhaun und Kyrburg, Johann V. seine Hälfte von Münster für 4000 Gulden dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Philipp dem Aufrichtigen von der Pfalz (1476 bis 1508)
1504 werden das Dorf Münster und die Kirche St. Peter und Paul im bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg durch Landgraf Wilhelm von Hessen zerstört.
1520 wird das Rathaus in Münster erbaut.